© Günther Lehmann 2016
Vorwort
Eine chronologische Darstellung historischer Ereignisse und Personen für Niemaschkleba (ab 1935 Lindenhain), Kreis Guben, mit
Heideschäferei und Augustwalde.
Die Anregung zu dieser Arbeit kam von meinem Großvater mütterlicherseits, Paul Gustav Gromm, geboren am 09.09.1877 in Niemaschkleba
Nr. 23, Roßacks Büdnergut. Er ist gestorben am 28.01.1972 in Alsfeld, Oberhessen bei seiner Tochter Emma Gromm, verheiratete Halfter.
Er war von 1921 bis 1942 Rechner bzw. Geschäftsführer der Spar- und Darlehenskasse in Niemaschkleba. Aus dieser Tätigkeit kannte er alle
Bauern, Kossäthen und Büdner und konnte in seinen Erinnerungen auch eine Einwohnerliste, siehe dort, mit den Namen der Torsaulen
niedeschreiben.
Er hat seine Erinnerungen in den Jahren zwischen 1952 und 1955, nachdem seine Ehefrau gestorben war und er im Ruhestand lebte,
niedergeschrieben. Diese beinhalten aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. bis Anfang des 20. Jh. einen Einblick in das Dorfleben, wie die
Jugenderinnerungen, die Schulzeit, die Fastnacht, Sommervergnügen, die Jagd, die Militärzeit, die Jahrhundertwende, der Weltkrieg 1914-1918
und seine Tätigkeit bei der Spar- und Darlehenskasse. Da ich vergleichbare Informationen nicht finden konnte, habe ich seine Erinnerungen als
Beitrag zur Ortsgeschichte ein besonderes Kapitel gewidmet.
Die Erinnerungen meines Großvaters haben mich inspiriert, über die Ortsgeschichte und die familiären Verbindungen weiter zu forschen. Bis
zum Ende des 19 Jh. wurde mit ganz wenigen Ausnahmen innerhalb des Dorfes geheiratet. Es ergaben sich bei den Höfen so viele
Querverbindungen innerhalb des Ortes, dass ich eines Tages dazu übergegangen bin, alle verfügbaren Informationen über den Ort und die
familiären Verflechtungen aufzuzeichnen. Auch konnte ich ein Verzeichnis der Auswanderer im 19. Jh. erstellen, siehe dort, und von einigen
Auswanderern die Verfolgung ihrer Familiengeschichte bis in die Jetztzeit.
Mir wurde bewusst, dass die Anzahl der Zeitzeugen, die noch in Niemaschkleba geboren wurden und eine unmittelbare Erinnerung haben,
naturbedingt immer weniger werden. So habe ich nach intensiven Recherchen, auch mit Unterstützung des Gubener Heimatbundes, hier
insbesondere durch den Landkreisbeauftragten, Herrn Eberhard Wittchen, noch einige „Lindenhainer“ finden können.
Unterstützt haben mich insbesondere: Klaus Lehmann, Eisenhüttenstadt, früher Niemaschkleba Nr. 4, Richter’sche Schulzengut, Helmar
Ludewig, Neuzelle, früher Niemaschkleba Nr. 46, Goeke’sche Bauergut, Gerda Türke, verh. Nauck, Ratzdorf, früher Heideschäferei Nr. 8,
Peter Woddow, Eisenhüttenstadt
Im Wesentlichen konnte ich auswerten:
1.
Die Niederlausitzer Mitteilungen, Band 1 von 1890 bis Band 29 von 1941
2.
Die Geschichte der Stadt Guben von Karl Gander, erschienen 1925
3.
Die einschlägigen Unterlagen aus dem Gubener Stadtarchiv, hier durch die immer freundliche Unterstützung durch die Leiterin, Frau Evelin
Richter
4.
Die Gubener Zeitung als Mikrofilm aus der Gubener Stadtbücherei
5.
Aus dem Archiv Zielona Gora in Polen, früher Grünberg, das Kirchenbuch Niemaschkleba von 1664 – 1797 mit Geburten, Hochzeiten und
Verstorbenen
6.
Aus dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam die geschlossenen Grundbuchakten und viele andere Dokumente, siehe
Quellennachweis
7.
Aus dem Bundesarchiv in Bayreuth die Lastenausgleichsakten teilweise, soweit zugänglich und die Heimatortskartei
8.
Unterlagen aus dem „Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz“ in Berlin
9.
Unterlagen aus der Staatsbibliothek in Berlin
10.
Unterlagen aus dem Kreisarchiv Oder-Spree in Beeskow
11.
Unterlagen aus dem Stadtarchiv Eisenhüttenstadt
12.
Amtsblatt der Königlich Preußischen Regierung zu Frankfurt a.d.O., und andere
Niemaschkleba